Wenn die Kindergartenzeit zu Ende geht…

Wenn die Kindergartenzeit zu Ende geht, blicken ein weinendes und ein lachendes Auge darauf zurück. Sowohl für die Kinder als auch für deren Eltern bedeutet dies Abschied von den Erzieherinnen und Erziehern, von den vertrauten Strukturen und Tagesabläufen zu nehmen. Und der Abschied ist meistens schwer. Andererseits mag die Vorfreude auf das Neue und Unbekannte, das einen in der Schule erwartet, diesen Abschied leichter machen. Wenn man dazu noch das Glück hat sich mit schönen Erinnerungen im Gepäck auf den Weg zu machen, wird der nächste Schritt sicherer und die Traurigkeit des Moments weicht rasch zurück. Und so viel, wie die 17 Schulanfängerkinder des Evangelischen Kindergartens in ihrem letzten Kindergartenjahr erlebten, konnten sie gewiss einen ganzen Schulranzen voll mit Erinnerungen packen. Nun möchten wir gerne einen Blick in diesen Schulranzen werfen.
In den Stunden mit der Kooperationslehrerin Frau Reichert-Fuchs aus der Grundschule Buggingen und im Schmetterlingstreff mit den Erzieherinnen Kim Amann und Agathe Mikulewicz bauten die Kinder ihre feinmotorischen Fertigkeiten aus, trainierten auf spielerische Weise ihr räumliches und logisches Denken, ihre Aufmerksamkeit und Konzentration, tauchten in die Welt der Zahlen und der Sprache ein und beschäftigten sich mit vielen anderen Dingen, die sie auf den schulischen Alltag vorbereiteten. Genauso wichtig und spannend für die „Schmetterlinge“ – wie die Vorschulkinder im Evangelischen Kindergarten genannt werden – war die Resilienzförderung „Leo und Susi“, geleitet von Sandra Leibe und Timo Neuffer. Gesundes Selbstwertgefühl, gute Selbstwahrnehmung und soziale Kompetenz sind sehr wichtig für ein harmonisches Mit-Sich-Selbst und Mit-Einander. Diese Fähigkeiten wurden altersgemäß durch Spiel und Spaß in den „Leo und Susi“- Stunden gestärkt.
Der sichere Schulweg ist zweifelsohne lebenswichtig für die künftigen Erstklässler. Aus diesem Grund ist der Besuch der Polizei und des ADAC im Kindergarten aus dem Jahresprogramm der Schmetterlinge nicht wegzudenken. Wenn die Verkehrserziehung mit dem Raben ADACUS und den waschechten Polizisten in Uniform dazu noch richtig Spaß macht, bleibt das Gelernte gewiss länger hängen.
Das, woran sich die Kinder wahrscheinlich auch noch Jahre später erinnern werden, sind die Ausflüge, die sie im letzten Kindergartenjahr mit ihren Erzieherinnen und Erziehern unternahmen. Es fing mit der beeindruckenden Aufführung des Märchens „Frau Holle“ im Basler Theater an. Alleine die Fahrt dorthin mit dem Zug und der Tram waren für die Schmetterlinge schon die Reise wert. In der Heliosklinik in Müllheim durften sich die Kinder einen Krankenwagen von innen anschauen. Sie erfuhren, wozu ein Röntgengerät nützlich ist und konnten sich sogar einen Gips machen lassen. Welche Nummer man wählt, wenn es brennt, und was alles in einem Feuerwehrauto steckt, erzählte den Schulanfängern die Bugginger Feuerwehr. Der krönende Abschluss des Ausflugs war die Fahrt mit dem Feuerwehrauto zurück zum Kindergarten. Auch die Familie Fröhlin öffnete die Pforten ihres Hofes für die zukünftigen Erstklässler. Nachdem die Kinder einen Fußmarsch vom Kindergarten bis zum Hölzlebrunnenweg auf der anderen Seite der B3 hinter sich hatten, durften sie sich zuerst auf dem Hof stärken. Danach ging es in den Stall zu den Schweinen, die auch gefüttert werden mussten. Dort lauschten die Kinder aufmerksam Herrn Fröhlins Erzählungen über die Vierbeiner und durften sogar flauschige Ferkel streicheln. Ein Erinnerungsfoto vor einem Traktorriesen und leckeres Eis waren ein schöner Abschluss dieses Ausflugs. Nun wartete bereits das nächste Ziel auf die Schmetterlinge – die Villa Urbana in Heitersheim. Diesmal war der Wanderweg zum Museum etwas länger, die Schulanfänger meisterten ihn jedoch mit Bravur. Dort erwarteten sie Frau Lindemann und ihre Kollegin mit verschiedenen Leckereien, die auch schon die Römer des Öfteren aßen. Danach erfuhren die Kinder einiges über das Leben dieses berühmten Volkes. Für einen Abstecher zu dem tollen Spielplatz am Museum gab es auch noch genug Zeit. Das Polizeirevier in Müllheim war ein weiteres spannendes Ausflugsziel der Schmetterlinge. Zellen anschauen, Fingerabdrücke machen, aufregenden Erzählungen eines Polizisten zuzuhören, dies war gewiss einer Busreise wert, die fast genauso abenteuerlich war.
Ganz wichtig für die künftigen Erstklässler waren die Schulbesuche im Laufe des letzten Kindergartenjahres: Die Kinder schauten sich den Schulhof an, nahmen an einer Kunst- und einer Sportstunde der 1. Klasse teil und erkundeten mit den Drittklässlern das Schulhaus. Diese wertvollen Erfahrungen werden ihnen sicherlich helfen, sich als Erstklässler in der neuen Umgebung schneller zurechtzufinden.
Das letzte Kindergartenjahr war für die Kinder voller spannender Ereignisse, an denen sie bestimmt auch innerlich gewachsen sind. Es neigte sich jedoch schneller dem Ende zu, als man denken konnte. Das Kindergartenkino mit dem Film „Pippi Langstrumpf geht in die Schule“, die Nachtwanderung mit der spektakulären Feuershow von Agathe Mikulewicz und natürlich der „Rausschmiss“ der Schmetterlinge aus dem Kindergarten mit einer sanften Landung auf einer dicken Turnmatte waren ein herzlicher Abschiedsgruß, der von allen Seiten mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegengenommen wurde.
An dieser Stelle möchten wir dem Team des Kindergartens, den hilfsbereiten Eltern und allen öffentlichen Einrichtungen und allen Betrieben danken, die den Kindern so viele kostbare Erinnerungen an die Vorschulzeit mit auf den weiteren Weg gaben.
Der Elternbeirat des Evangelischen Kindergartens