Wenn ich einmal groß bin…

Wer von uns hat nicht schon als Kind seine berufliche Zukunft geplant? Manch einer erinnert sich auch als Erwachsener noch mit Schmunzeln an diese Kindheitsträume. „Wenn ich einmal groß bin, dann werde ich …“, mit dem Satz lassen sich die Eltern von ihren Kindern immer aufs Neue überraschen. Diesmal war dieser Satz das Motto des diesjährigen Sommerfestes im Evangelischen Kindergarten.
Am Samstag, den 19. Mai, tauchten die Kinder in die Welt der Berufe ein. Es gab einiges zum Anschauen, Staunen und Ausprobieren. Nicht nur die Kleinen, sondern auch die Großen ließen sich die Fülle des Angebots nicht entgehen. Nach einem gemeinsamen Lied, das die kleinen Baumeister, Feuerwehrmänner, Polizisten und Gärtner zusammen mit ihrer Erzieherinnen und Erziehern souverän aufgeführt haben, trafen sich alle gemeinsam bei Kaffee und Kuchen. Dank der Unterstützung des Bauhofs und der Grundschule Buggingen, die dem Kindergarten die Garnituren bereitstellten, hatten die Besucher auch genug Sitzgelegenheiten zum gemütlichen Schnabulieren.
Auch für Regenwetter, das vorhergesagt war, zum Glück jedoch vorbeizog, war dank der Hilfe vom Weinhof Weber, von der Narrenzunft Buggingen und der Spvgg. Buggingen-Seefelden für eine Notlösung gesorgt.
Das leckere Buffet, von den Eltern liebevoll vorbereitet, kam auch diesmal sehr gut an. Gestärkt ging es danach an die Stationen, die im Garten und in den Gruppenräumen aufgebaut waren. Diese boten einen kindgerechten, aber auch für Erwachsene spannenden Einblick in unterschiedliches Handwerk. Das Kindergartenteam wurde dabei von den Eltern und ehrenamtlichen Helfern tatkräftig unterstützt. In der Töpferwerkstatt entstanden Tassen, Becher, Schalen und andere einzigartige Dinge. In konzentrierter Arbeit brachten kleine Hände geschmeidigen Ton in Form. Aber auch erwachsene Besucher schauten nicht nur gespannt zu, sondern machten fleißig mit. Die fertigen Werke werden in den nächsten Tagen freundlicherweise von Frau Bieg in Obereggenen gebrannt.
Für junge Konstrukteure gab es eine Baustelle, an der mit großen Bauklötzen gewerkelt wurde. Gegraben wurde an der Baustelle auch. Dass man dabei auch verschiedenste Schätze finden konnte, machte noch mehr Spaß an der Sache. Nebendran gab es die Möglichkeit das eigene Zimmermannskönnen zu beweisen: Ein Stück Holz, eine Handvoll Nägel, einen Hammer und ein paar geschickte Hände – und schon war eine lustige Igelfamilie fertig. Wer Lust hatte, konnte in einen richtigen Zimmermannsbalken Nägel einschlagen, und als Helfer hatte man Patrik Kälble dabei, einen echten Zimmermann in seiner Zunftkleidung.
Wer bereits die grundlegenden Fertigkeiten zum Hausbauen geübt hat, sollte auch Blumen pflanzen lernen. Denn „ein Haus ohne Blumen ist ein Kuhstall“ pflegt man zu sagen. Also ging es in der hauseigenen Gärtnerei zusammen mit Herrn Bartholomay ums Einpflanzen. Töpfchen mit selbst gesäten Sonnenblumenkernen durften die Kinder mit nach Hause nehmen und weiterhin pflegen. Schon bald werden sich Insekten über die Sonnenblumen freuen. Damit sich auch die Mütter freuen können, banden die Kinder im Floristikatelier bunte Blumensträuße. Dankenswerterweise spendeten das Blumenoutlet Schubert aus Eschbach und das Blumenhaus Schönsee aus Heitersheim die Schnittblumen dafür.
Der Beschäftigung mit der Natur konnte man im Forscherzimmer nebenan weiter nachgehen. Die neue Ausstattung mit Mikroskopen, Röntgenbildern, Farbbrillen, einem Leuchtkasten und einem Schulskelett von Dr. Christoph Breisacher lud Groß und Klein auf eine kleine Entdeckungsreise ein. Die Sachspenden und die Gelder aus der Organisation des Kinderkleiderflohmarktes im Herbst, getragen von den Eltern, ermöglichten das Experimentieren und Erforschen auf einem neuen Niveau.
Frau Held und Frau Sommerhalter hatten eine Friseurecke eingerichtet. Man konnte sich selbst Haare richten lassen oder einem Friseurkopf ein paar Lockenwickler anlegen oder diesen kräftig durchbürsten. Im Raum nebenan ging es um die Körperpflege anderer Art: Mit Unterstützung von Anna Schätzle wurden kunstvolle (abwaschbare) Tattoos auf die Haut gemalt. Drachen, Rennautos, Pferde, Schmetterlinge und verschnörkelte Muster schmückten für ein paar Tage viele Kinderhände. Aber auch einige Eltern ließen sich das Angebot des Tattoosstudios nicht entgehen.
In der Bäckerei wurde die Kunst des Mürbeteigstechens ausprobiert. Alleine der süße Duft der frischgebackenen Plätzchen lockte die Besucher in die Backstube, in der ein geschäftiges Treiben wie zur Weihnachtszeit herrschte. Ein kleines Päuschen konnten sich die Kinder beim Gestalten einer Postkarte in der Postfiliale des Kindergartens gönnen. Es wurde an die Freunde und an die Erzieher aus der eigenen oder aus den anderen Gruppen geschrieben, dann ordnungsgemäß freigemacht und eingeworfen. Und wer freut sich nicht über eine unerwartete Postkarte?
Zur Krönung des Nachmittags gab es zwei Überraschungen: Zuerst kamen Julian Fischer und Marius Körkel mit dem größten Fahrzeug LF 20 der Bugginger Freiwilligen Feuerwehr. Alleine das Inspizieren des Fahrzeugs hätte den ganzen Nachmittag füllen können. Den Feuerwehrmännern folgten jedoch die Polizisten. Herr Auber öffnete die Türen eines Polizeiwagens für die neugierigen Mädchen und Jungen. Einige Fotos wurden von den jungen Fahrern am Steuer mit Blaulicht über dem Kopf und mit Polizisten in Uniform im Hintergrund geschossen. Wer ein eigenes Funkgerät für zu Hause mitnehmen wollte, konnte sich eins an einer Station basteln.
Leider ist die Zeit an diesem Nachmittag viel zu schnell vergangen. Kurzweilig und spannend, begleitet von Sonnenschein statt des vorhergesagten Regens, wird das Sommerfest des Evangelischen Kindergartens – das dieses Jahr bereits Mitte Mai stattfand – in bester Erinnerung bleiben. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle all denjenigen, die diese Veranstaltung ermöglicht haben, dem Kindergartenteam, den Eltern und den ehrenamtlichen Helfern, die sich am Sonntag die Zeit für die Kinder genommen haben!
Der Elternbeirat